Da der bisherige Schwangerschaftsverlauf positiv war, sprach nichts gegen einen kurzen Urlaub in Wien.
Am 24.05.2010 fuhren wir mit dem Auto los in Richtung Wien.
Wir wollten unseren 3.Hochzeitstag am 25.05. noch einmal zu zweit feiern.

Unseren Hochzeitstag haben wir ganz gemütlich & romantisch gefeiert.

Aber bereits am Abend des Hochzeitstags hatte ich leichten bräunlichen Ausfluss
- habe mir aber nichts bei gedacht, kann ja mal passieren.


Aber bereits am nächsten Tag (26.05.) wurde mein Ausfluss schlimmer. Am Vormittag waren wir noch in der Wiener Hofreitschule, aber am Nachmittag hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch - den ganzen Tag über keine Kindsbewegung und dann der Ausfluss.

Wir beschlossen, sofort ins KH zu fahren. Ein Taxi brachte uns dannn auch auf dem schnellsten Weg ins AKH in Wien.
Nach längerer Wartezeit bemütet sich endlich ein Arzt um uns.
Erst untersuchte er meinen Ausfluss und kam zu dem Ergebniss, dass alles in Ordnung sei. Dann wollte er nochmal kurz einen Blick auf unseren Kleinen werfen...

Ich werde die Minuten nie vergessen......
......... er fand keinen Herzschlag und auch keinen Blutfluss.
Zur Absicherung holte er sich noch den Professor - aber auch er kam zu keinem anderen Diagnose.

Unser Sohn war tot - schon mindestens eine Woche. Das war ein Schlag mitten ins Gesicht.

"Mama, warum mußte ich unseren Sohn verlieren?
Innerhalb eines Jahres hat das Schicksal zweimal zugeschlagen. Warum?
Wie soll ich damit umgehen, wie soll ich das jetzt auch noch verkraften?
Wir haben uns so auf unseren Felix gefreut.
Mama, ich kann nicht mehr - das jetzt ist noch schlimmer als vor 11 Monaten bei Dir. "


Der Arzt erklärte uns noch ganz sachlich, dass wir uns keinen Stress wegen der Geburt machen brauchen, wir können dorthin gehen, wo wir möchten.

Und damit wurden wir entlassen.
Unser Urlaub war damit vorbei.....

Wie genau mein Mann und ich vom Krankenhaus in unser Hotel kamen, kann ich nicht mehr genau sagen. Ich weiß nur noch, dass wir beide später auf unserem Zimmer saßen und nur noch geweint haben.

Die Nacht war seit langem eine der schrecklichsten. Die ganze Zeit ging mir durch den Kopf, was ich falsch gemacht haben könnte und dass ich eine furchtbare Mutter bin, die nicht merkte, dass in Ihrem Bauch ein Toteskampf stattfand.
Während dieser Nacht haben wir gegrübelt, was wir mit dem bereits gekauften, aber noch nicht gelieferten Kinderzimmer machen sollen. In dieser Nacht haben wir entschieden, dass wir das Zimmer aufbauen lassen und danach die Tür verschließen.
Unser "Raum der Zukunft"

Am nächsten Morgen begaben wir uns auf die "lange" Rückreise nach München. Ich bin total stolz auf meinen Mann, dass er das konnte - ich hätte kein Auto mehr fahren können.

Auf direktem Weg begaben wir uns zu meiner Frauenärztin, um die Diagnose bestätigen zu lassen - (ich möchte mich schon im Vorfeld für die Aussage jetzt entschuldigen) ich vertraute aufgrund früherer Erfahrungen mit österreichischen Ärzten der Diagnose nicht.
Sie konnte leider auch nur die Diagnose bestätigen und war selber total betroffen, weil Sie aufgrund des bisherigen Schwangerschaftsverlaufs damit nicht gerechnet hatte.
Aber ich glaube, mit sowas rechnet keiner...

Meine Frauenärztin fragte uns dann noch, in welcher Klinik wir unseren Sohn auf die Welt bringen möchten.

Bereits im Vorfeld hatten wir beschlossen, dass unser Sohn im Klinikum Rechts der Isar geboren werden sollte. Und das sollte er auch jetzt.

Nachdem meine Frauenärztin uns mitteilte, dass man uns im Kreissaal bereits erwartete, machten wir uns auf den Weg ins Krankenhaus.

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